2023 Weltgebetstag

Ein Team von Frauen aus Ingenbohl-Brunnen, Gersau, Arth und Lauerz hat auch dieses Jahr gemeinsam den Weltgebetstag vorbereitet, der am Freitagabend, 3. März in der Klosterkirche Ingenbohl feierlich begangen wurde. Die Liturgie kam von Frauen aus dem Inselstaat Taiwan.

Eröffnet wurde die liturgische Feier mit dem taiwanischen Friedensgruss «PÎNG-AN»,
mit gefalteten Händen und einer Verneigung wünschte man sich gegenseitig den Frieden.

Mit einer kurzen Einführung öffnete sich ein Fenster zu Taiwan und offenbarte Wissenswertes über das Leben, den Glauben und die Kultur des Liturgielandes 2023. Entsprechend war auch der Kirchenraum geschmückt: Vor dem Altar standen eine Vielzahl von Orchideen und Origami Kraniche, die Fahne von Taiwan in blau-weiss-rot zierte den Ambo und das farbenprächtige Titelbild der Künstlerin Hui-Wen Hsiao wurde auf die grosse Leinwand projiziert.Zur Besinnung nahm Carina Meier, ref. Pfarrerin, Arth Bezug auf das Bibelzitat

«Ich habe von eurem Glauben gehört» das die Frauen aus Taiwan über die Liturgie schrieben. Der Glaube, den wir leben, soll sichtbar sein. Er soll nicht nur unsere Worte sondern auch unser Handeln bestimmen, damit Gottes Liebe und Hoffnung in die Welt hinaus strahlen kann.Genau das hat die Ingenbohler Schwester Ida Maria gemacht. Sie wurde Ende 1965 nach Taiwan entsandt. Während 46 Jahren hat sie sich unermüdlich für benachteiligte Kinder eingesetzt. Mit Nichts hat sie begonnen und erlebte, wie nach und nach Häuser für behinderte Kinder und auch Alters- und Pflegeheime gebaut und bezogen werden konnten.

Die politischen Spannungen zwischen China und Taiwan beeinträchtigte ihr Engagement nie, sie war immer herzlich willkommen. Gerne blickt die heute 96-Jährige auf ihren langjährigen Einsatz zurück und freut sich über jeden Besuch der aus Taiwan nach Ingenbohl kommt.

Sr. Mirjam informierte über die Institution «Erlöserstern», das Behindertenheim in Taitung, das heute noch von den Schwestern betrieben wird. Sie berichtete mit welch bewegter Geschichte das Haus bis heute gelebt hat und sich auch in Zukunft den täglichen Herausforderungen in der Betreuung kognitiv beeinträchtigten Kindern widmen wird.

Das einst gewählte Motto «Was ihr einem meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan» bestimmt bis heute den Alltag und mit der gleichen Liebe wie vor 48 Jahren wird versucht, dieses Wort Wirklichkeit werden zu lassen, um es mit Liebe zu leben und zu füllen. Gemeinsam wurde für die Frauen in Taiwan, für den Schutz unserer Mutter Erde, für die,

die Gerechtigkeit in die Welt bringen und alle, die an Leib und Leben bedroht sind, gebetet.
Nicht nur der äussere Rahmen und die liturgische Feier entsprachen dem Liturgieland Taiwan, auch der Einzug der Kollekte gestaltete sich taiwanisch, nämlich in roten Umschlägen, in die die Spende gegeben und dann beim Hinausgehen in die Opferkörbe gelegt wurde. Beachtliche CHF 1’100.00 konnte Sr. Mirjam an das WGT-Komitee Schweiz überweisen zur Unterstützung von Menschen in Taiwan und von mehrjährigen Solidaritätsprojekten weltweit. Im Anschluss an die eindrückliche Feier lud das Kloster Ingenbohl alle Besucher zu Punsch und Brötli im Begegnungsraum ein.

Text: Regula Marty Bild: Ursina Albrecht